
10. September 2009, 11:10, Scarsdale, NY
Wie diese Auszeit für meine Gasttochter, ist die letzte Woche insgesamt so viel zum ersten Mal passiert. Ich habe zum ersten Mal Eis aus einem runden Pappbecher gegessen, wie die dicken Depri-Muttis aus amerikanischen Sitcoms, ich habe meine erste Kreditkartenzahlung vorgenommen (für $9,57.. :-P), der Schreihals wurde erstmalig von einer Wespe gestochen, ich hab das erste mal hier verpennt und ich war natürlich endlich mal auf eigene Faust in New York City, einschließlich Subway fahren und im Central Park chillen, wobei mich keines von beiden vom Hocker gerissen hat. Freitagabend hab ich endlich mal wieder meine Lisa in die Arme nehmen können um dann das ganze Wochenende mit ihr zu verbringen. Zwei Lisas und eine Caro sind also Samstagmittag eine halbe Stunde mit der Bahn nach Manhattan getingelt. 5th Avenue runter, Richtung Broadwaykreuzung, ins Greenwich Village bis zum Washington Square Park, unter dessen „Washington Arch“ mein Herz lauter schlug. Der Drehort von „August Rush / Der Klang des Herzens“ umgab mich und wären alle Menschen vom Platz verschwunden, hätte nur der „Moondance“ gefehlt.
Der sonntägliche Höhepunkt war der Rückweg vom Central Park, die Park Avenue hinunter. Lisa und ich, zwei Mädchen, die in seliger Ruhe, zur Abwechslung mal ohne Menschenmassen um sich herum, an snobbigen Hauseingängen mit Foyer-Fuzzis vorbei schlendern und zwei, drei echte NYC-Regentropfen abbekommen. – Ein Traum!
Neue Fragen haben sich mittlerweile aufgetan. Warum bekommt man in jedem Laden seinen Einkauf, verteilt auf 50 Plastetüten? Warum können Amikinder nur in einem Auto einschlafen, dessen Motor läuft? Warum kann ich im Sommer in einem Restaurant nirgends draußen in der Sonne sitzen und muss mir bei Klimaanlagenluft den Arsch abfrieren? - Dieses Land ist das Land der Verschwendung –
Morgen ist der 11. September – der Geburtstag meiner Gastmutter. Hab ich schon erwähnt, dass mein Gastvater mit mir demnächst gemeinsam Geburtstag hat? Zufall? Geburtstage feiert man. Wer makaber sein will, lässt morgen in der City richtig die Sau raus. Ich nicht. Ich muss arbeiten.
Der erste Tag ohne allabendlichen Ausgang geht zu Ende. Hör mich schon an, wie ein Hund, der gassi geführt werden muss. Ich freu mich jetzt schon auf das halberfrorene Erwachen morgen früh. …Hoffentlich packen’s meine drei Wecker.
1 comment:
Hey Caro,
macht Spaß deinen Blog zu verfolgen :-)
Herzlichen Glückwunsch erstmalzum ersten Timeout. Gibt´s da auch sone Wuthöhle?
... das mit den Plastiktüten ist mir hier drüben auch schon negativ aufgefallen. Die gucken sich hier wohl alles von euch ab...arghh...
Dachte immer der Central Park is der Hit...du nimmst mir wohl alle illusionen von diesem Land ...
Mach weiter so ;-)
Grüße aus Rand-Aviv
der Matze.
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