Thursday, April 08, 2010

Licht aus

15. März 2010, 19:34 Uhr

Das Haus ist dunkel und kalt. Draußen regnet es seit gefühlten zehn Jahren und hier drinnen erleuchten nur ein paar Kerzen die Küche bzw. mein Blatt. Sieben Monate sind rum, das Mädchen mit den roten Haaren ist weg und hierließ mir leckeres Pumpernickelbrot, welches ich in diesem Moment vernichte. Die dritte Nacht ohne Strom steht ins Haus, meine Gastfamilie ist bei Nachbarn, aber ich übernachte heut lieber bei Kerstin, denn ein drittes Mal halb eingefroren aufwachen musst nicht sein. Ein Sturm wütete und unzählige Bäume fielen auf Häuser und Stromleitungen. Dementsprechend gleicht unser Leben jetzt nach Gastvaters Worten „Camping out in the woods“.

  1. Warum haben die Hinterweltler es noch nicht geschafft, die Stromleitungen dieses Landes unter die Erde zu verfrachten?
  2. Wie hält es der Durchschnittsamerikaner derzeit aus? .. so ganz ohne Fernsehen und Radio und Mikrowelle und so…

Ich friere zwar ziemlich, aber das nehme ich für die Ruhe in Kauf. Dass die Reizüberflutung für kurze Zeit eine Pause einlegt ist mir mehr als recht und alle meine Sinne sagen Danke für die Standby-Erlaubnis. :)

Ich puste mal die Kerzen aus und fahr zum warmen Starbucks…

So ist das wohl im Leben – Leute kommen, Leute gehen, Lichter entzünden und erlischen, mal kommt alles auf einmal, manchmal ist es einfach nur still.

„The show must go on…“

No comments: