Monday, September 10, 2007

Leere, Sprachlosigkeit, Entsetzen


Ich sitz hier gerade wie der letzte Depp mit meinen Kopfhörern vorm PC, lass mich von Damien Rice anschreien, wie furchtbar und falsch alles ist und habe einen megadicken Kloß im Hals.

Zufälle sind manchmal witzig. Heute war der absolut schrecklichste in letzter Zeit.

Letzte Nacht hab ich geträumt, dass ich vorgetäuscht zwei meiner Freunde umbringe, Michi und ich weiß nicht, wen noch. Also sie sollten nicht wirklich tot sein, aber ich habe trotzdem die Leichen quer durch die Schule geschleift, nicht gespielt, sondern echt. Weiter will ich es nicht ausmalen. Ich weiß nicht, was mein Hirn mir damit sagen wollte. Ich habe mich vor mir selbst gefürchtet, als ich aufgewacht bin. Mein Traumdeutungsbuch sagt: "Assoziationen (Mord): Gewalttätiger Abschluss. Fragestellung: Was will ich tun, um irgendeine Sache zu Ende zu bringen?" Kein Plan, was damit genau gemeint sein sollte.. null Ahnung... ist auch unwichtig in diesem Moment.
Das eigentlich Entsetzliche heute war nämlich, dass genau Michi mir heute völlig niedergeschlagen entgegenkam. Eine Freundin seiner Schwester ist ums Leben gekommen. Ich kenne die genauen Umstände nicht. Das ginge jetzt auch zu weit. Aber es tut mir so unendlich Leid. So etwas kann einen nicht kalt lassen. Obwohl ich diese Person nicht kannte und selbst Michi nicht den engsten Kontakt zu ihr hatte, schmerzt es, ihn leiden zu sehen. Auch als Zuschauer und Außenstehender ist es nicht leicht, mit dem Fakt umzugehen, dass ein Mädchen nicht älter als 18 werden durfte und ihr Leben anscheinend dazu bestimmt war, viel zu früh zu enden. Das ist einfach nicht fair. Das ist scheiße und ich könnt kotzen, weil ich mich tagtäglich über Kleinigkeiten beschwere. Weil ich und wahrscheinlich viele Andere auch, ihr kleines Leben, das es nur einmal geben wird, nicht zu schätzen wissen. Alles kann so schnell vergehen und für immer vorbei sein, schneller als wir es uns vorstellen können. Das Ende ist manchmal näher als wir denken. Ich hasse es, solche Phrasen zu benutzen. Dies alles haben schon Hunderte vor mir zu bedenken gegeben, aber es ist ja tatsächlich so und ich sollte nicht wie immer die Augen verschließen vor Wahrheiten, denen keiner von uns entrinnen kann.


Es kann jeden treffen, schon morgen...

Bis dahin sollten wir leben.. in vollen Zügen.

Ohne Zweifel das tun, wonach uns ist, was unsere Herzen uns sagen. Einfach wissen, das Richtige zu tun. Das Leben genießen. Intensive Momente auffangen und festhalten.


Dankbar sein... für jede Minute länger, in der Blut durch unsere Adern fließt und uns mit Leben tränkt und beschenkt.
Let's leave all our hoplessnesses aside... and start being alive!

(...dedicated to Anna's friend)


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