Tuesday, January 02, 2007

Mein 2006

Gut. Nun will ich also mein persönliches Resümee zum Jahr 2006 ziehen. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr besonders an den Anfang des Jahres erinnern. Aber so viel weiß ich noch. Ich hatte echt Spaß am Jahresbeginn, er war aber auch enttäuschend. Ich glaub das Jahr 2006 war für mich insgesamt enttäuschend. 2005 dachte ich noch, das ist nur vorrübergehend, dass sich unsere Wege nach dem tollen Sommer teilweise trennten, aber es hat sich dann doch deutlich abgezeichnet, dass dort eine endgültige Bewegung ins Rollen kam. Naja man sagt, Dinge enden und dafür beginnen neue. Ehrlich gesagt kann ich nach diesem Jahr mehr Verluste als Gewinne verzeichnen. Am Anfang des Jahres war's also echt nett, es lief noch gut, es gab schöne Parties, z.B. die Schrunzparty, der Winter hat zwar im März echt zugeschlagen, aber es war eine tolle Zeit. Dann ging es für mich persönlich eigentlich nur noch bergab. Nähere Ausführungen sind nicht nötig. Hinzukommend: Die 10.-Klasse-Prüfungen raubten mir den letzen Nerv. Ich hab mehrere Kilo abgenommen in der Zeit, das passiert mir nicht sehr oft. War auch unnötig. Mathe & Englisch 1, Deutsch & Bio 2. 10. Klasse absolviert, erledigt. Im Juni dann hab ich das erste Mal wieder richtig am Leben teilgenommen, als ich als freiwilliger Darsteller für die WM-Abschluss-Gala angemeldet wurde. Das ständige nach Berlin fahren während der WM, das auf den Beinen sein, den Sommer zu spüren, das gar nicht mal so schlechte Leben hier zu Lande zu erkennen, die Energie zu bemerken, die tagtäglich an mir vorbei zieht ohne, dass ich es bemerke, weil ich mich viel zu sehr in mich verkrieche, all das ließ mich neuen Mut fassen und sehen, dass es noch Andres gibt, als einen bzw. drei Menschen, auf die ich mich zuvor fixiert hatte. Die Proben im Olympiastadion nahmen ihren Lauf und es machte Spaß, sich ganz dieser Sache zu widmen. Es war scheiße anstrengend, aber es hat gut getan und ich bin dankbar das erlebt haben zu dürfen. Passiert nicht oft im Leben, einen Auftritt vor 70.000 Menschen zu haben. Es war verdammt kurz, aber es hat gereicht. Der Sommer lag uns allen im Gemüt, niemand verließ die Treppe ohne ein Lächeln auf den Lippen, ohne seinen Blick über diese Menschenmasse wandern zu lassen, ohne die warme Abendluft vorher noch einmal ganz tief einzuatmen und die Kulisse auf sich wirken zu lassen um letztendlich mit diesen Eindrücken in den Katakomben des Stadions wieder zu verschwinden. Das wird mir nie wieder passieren und es war wirklich eine Erfahrung für's Leben. Nun denn, vor dem Finalspiel am 9.Juli war aber auch noch der Abiball vom Jahrgang meiner Schwester bzw. Mellie, Matze und Steffi. Auch ein einschneidendes Erlebnis, denn an dem Tag wurde uns, glaube ich, erst richtig bewusst, dass einiges vorbei geht und sich Dinge zwangsläufig verändern würden. Heute lebt meine Schwester in Kiel, Mellie ist nach zwei/drei Monaten Studium in Jena wieder hier in Hoffnung auf einen Studienplatz in der Nähe, Matze ist beim Bund und Steffi arbeitet für die nächsten drei Jahre am Timmendorfer Strand. Da beginnt der Ernst des Lebens sagt man. War schon komisch bei ihrer Abreise nach meinem und ihrem Geburtstag von meiner Schwester zu hören "Machs gut. Wir sehen uns Weihnachten!" oder als sie zwei Monate zuvor, im Morgengrauen gegen sechs Uhr auszog und ich noch genau das Bild im Kopf hab wie sie mir aus dem Transporter zum Abschied winkt, mit dem kleinen Kaktus im pinken Töpfchen in der Hand, den ich ihr für ihr neues Zimmer geschenkt hatte. Ein nächstes Highlight in diesem Jahr war der erste Urlaub, den ich eigenständig mit Freunden ohne meine Eltern organisiert habe. Mit Martin, Tini und Matze (Tinis Onkel) bin ich zusammen an die Ostsee gedüst, genauer nach Graal Müritz. Das war mal eine ganz neue Erfahrung und vor allem eine sehr entspannte, denn es waren ja keine Eltern in Sicht. :) Wir haben auch gleich am ersten Abend am Strand Kontakte geschlossen und in der folgenden Zeit viel Spaß gehabt. Zwar hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich war in Folge dessen wenns hoch kommt zwei Mal baden. Das abendliche Spielen mit einer Flasche Wein wurde zu einem festen Ritual und der ewige Streit um das Ehebett wurde auch zur Normalität. Letztendlich haben Tini und ich jede Nacht zusammen in diesem Bett geschlafen und die Männer auf der schicken alten Couch. Nett war's auch im Maisfeld-Labyrinth mit den Hanfpflanzen am Rand :), an denen wir mit der Bimmelbahn vorbeigetrullert sind. Oder Tinis heimliche Tattoo-stech-Aktion in Rostock... War schon eine schöne Zeit! Nach den Ferien öffneten sich für mich und viele andere die Schultore.. nach draußen, denn in der 11. darf ich endlich vom Schulhof hüpfen wann immer ich mag um zu rauchen oder so... sehr ungesund! Rauch natürlich dementsprechend mehr. Viel zu viel Wind wurde darum gemacht, dass die elfte ja soooo schwierig wird. Nichts gemerkt. Dolle anders isses auch nicht geworden. Und dolle schlechter bin ich glaub ich auch nicht geworden. Im Oktober hab ich dann Geburtstag gefeiert. (Die Ferien davor waren nicht erwähnenswert.) Der war ganz nett, mit Shisha und Negerkussschlachten (Wortneuschöpfung!). Die Bombe war's aber nicht. Ich hab keine Ahnung warum, aber ich war nicht so glücklich an dem Abend. War halt nichts Außergewöhliches. So ist es ja im Allgemeinen. Die Parties werden immer lahmer. Tut mir ja Leid, aber kann mich kaum an die letzte coole Action erinnern. Vielleicht weil wir alle älter werden und uns schon of genug besoffen und genug Spaß gehabt haben (was nicht heißen soll, dass man nur mit Alkohol Spaß haben kann) und lieber wie alte Ommis und Oppis inner Ecke hocken und langweiligen Smalltalk halten. Fragt mich nicht. Ein schönes Ereignis des vergangenen Jahres war der Dance4Fans-Contest in Berlin auf der You, bei dem wir im Team mit "Beep" von den Pussycat Dolls den vierten Platz von neun teilnehmenden Teams belegten und ich solo den 35. Platz belegte, wobei 34 ins Semifinale kamen. Bisschen unglücklich, aber es war unsere beste Leistung auf einem Contest bis jetzt. Es hat eigentlich alles recht gut gepasst in diesem Jahr und ziemlichen Spaß gemacht. In der Woche vom 14.-21. Dezember waren dann die Israelis da. 15 Austauschschüler jeweils nahmen an dem Projekt teil und im Großen und Ganzen war es wirklich eine tolle Erfahrung. Eine Woche lang für sogut wie keinen Moment allein sein, permanent englisch sprechen... und das ohne die Nerven zu verlieren.. =) War'n Spaß! Aber es hat mir wirklich viel gebracht. Und sehr gefreut hat mich auch, dass ich einige Kontakte auch zu den deutschen Schülern schließen konnte - besonders die neu entstandene Freundschaft zu Anika! Hätt ich nie gedacht, dass ich sie einmal näher kennenlernen würde. Aber um mal auf die Israelis zu kommen: Die Woche war wahnsinnig interessant, die Gespräche waren die reinste Freude und ich bin gespannt auf die Woche im März! Was echt cool war im letzten Jahr: das Wetter! Ich glaub es gab lange keinen so heißen Sommer mehr - der hat echt gut gepasst zur WM-Zeit - und vor allem hielt er sich bis in den Oktober rein. Das war schick! Dafür wird der Winter mit Sicherheit ewig lange dauern.. wenn er denn überhaupt noch einmal kommt... Um noch kurz Weihnachten zu beschreiben: Das hat mir echt gut getan. Ich kann selbst kaum glauben, wie erleichtert ich war, als ich das Weihnachtsspektakel in der Schule hinter mich gebracht hatte und endlich die Ferien begrüßen konnte. Die nachfolgenden zwei Wochen fast ausschließlich mit meiner Familie waren wirklich kuhl. Total entspannt und ohne weiteres Kopf-Zerbrechen. Silvester war nicht der Brüller, keine große Action, aber darauf hatte ich auch keinen Bock. Franzi gings wahrscheinlich genauso. Deswegen gab's ne kleine Zusammenkunft bei Tini mit Sven, Tom, Vanessa, Franz und mir halt, die für Franzi und mich mehr oder weniger gegen halb zwei endete.. Wir waren beide nicht in doller Partylaune. .. Franzi, ich leide immer wieder gerne mit dir! :-* Und jetz gerade schwelge ich ein wenig vor mich hin mit "Stumbleine" von Radiohead... denk noch ein bisschen über das letzte Jahr nach. Aber ich werd mich mal langsam aufmachen um mich ins neue Jahr zu stürzen. Was alles vor mir liegt: Auto fahren, eine Woche Israel, Urlaub auf Teneriffa, eine Fahrt nach Dresden oder Paris im Herbst und hoffentlich viele andere tolle Erfahrungen und Bekanntschaften! Die Hoffnung soll man ja nie aufgeben... drum werde ich weiterhin nach dem Glück streben und danach, zufrieden mit mir selbst zu sein. Und ich werde auch weiterhin auf meinen Bauch hören, auch wenn mir der schon so einige Schwierigkeiten eingebrockt hat. Auch wenn ich noch gegen hundert Bäume renne.. dann soll das so sein. Das hat schon alles seinen Sinn! In diesem Sinne wünsche ich allen, die das hier lesen ein gesegnetes, erfolgreiches und vor allem mit Glück erfülltes nächstes Jahr!